Entwicklungspolitik
In der globalen Entwicklungshilfe gibt es zwei grundlegende Probleme:
Viele Empfängerländer von inter- und transnationalen Finanzhilfen haben eine instabile, oft korrupte Regierung, weswegen nicht sicher ist, ob die Gelder von außen wirklich dort ankommen, wo sie ankommen sollten. Das wird momentan so umgangen, dass die meisten Finanzhilfen konkreten Projekten zur Verfügung gestellt werden. Daraus ergibt sich das zweite Problem: Flächendeckend hilft die Projektförderung kaum. Wird beispielsweise der Bau einer Schule von einer internationale Organisation wie UNICEF unterstützt, dann verbessert sich zwar die Situation von einigen Schülern, die auf diese eine Schule gehen, für alle anderen bleiben die Probleme aber bestehen.
Außerdem macht die Förderung von Projekten es den Empfängerländern schwer, alle Geldströme und finanziellen Hilfen zu überblicken.
Die Blockchain-Technologie soll diese Probleme der Entwicklungshilfe lösen. Mittels Blockchain könnten die Empfängerländer die Finanzen selbst verwalten und so entwicklungspolitisch eigenständiger werden. Trotzdem könnten die Geldgeber selbst sehen und kontrollieren, was mit dem Geld passiert. Ob die Förderung, die sie der Staatsregierung zum Beispiel für das Bildungssystem bereitgestellt haben, also wirklich in den Neubau von Schulen fließt.
Die KfW (Kreditbank für Wiederaufbau) arbeitet so mit der Software TruBudget.
Die Frage ist allerdings inwiefern diese Kontrolle wieder eine Abhängigkeit und Bevormundung zwischen Geber- und Empfängerländern schafft und inwiefern Regierungen überhaupt bereit sind, ihre Geldflüsse überwachen zu lassen.
Erschwert wird die Nutzung von Blockchain im globalen Süden außerdem durch den teilweise eingeschränkten Internetzugang und den hohen Energieverbrauch in den teilweise sehr armen Regionen.
Bei UNICEF Australien kann man die Rechenleistung seines Computers zur Verfügung stellen, und der Organisation so zu Kryptowährungsspenden verhelfen.