Fork
Bei einem Konsens-Algorithmus kann es durchaus passieren, dass zwei Teilnehmer zur gleichen Zeit eine gültige Blockchain vorlegen, zum Beispiel, wenn sie beim Mining beide gleichzeitig eine Zahl für das Feld Nonce finden. Die Blockchain teilt sich dann vorübergehend auf (Soft Fork). Grundsätzlich wird immer die längste Blockchain von den Nodes übernommen, auch wenn eine kürzere Version ebenfalls valide ist. Sind beide Blockchains gleich lang, übernimmt ein Node die Blockchain, die er als erstes bekommen hat – und die Blockchain, die von mehr als 50% der Nodes übernommen wird, wird schlussendlich als gültig betrachtet. Grundsätzlich hat dann also der Miner gewonnen, der am besten vernetzt ist. Haben zufälligerweise 50% der Nodes die eine Blockchain und 50% die andere, gibt es erst einmal zwei gültige Blockchains. Die Blockchain, an die vom nächsten Miner zuerst ein neuer Block angehängt wird, wird dann schlussendlich übernommen, da diese jetzt die längste ist. Waren in der Blockchain, die nun nicht mehr gültig ist, Transaktionen enthalten, so werden diese stattdessen in den nächsten Block der gültigen Blockchain geschrieben.
Es kann jedoch auch sein, dass ein Teil der Nutzer vorherige Blocks für ungültig erklärt, beispielsweise weil jemand das System angegriffen hat. Ebenso können Nutzer Blocks für valide erklären, die vorher für ungültig erklärt wurden. Sind damit nicht alle Nutzer einverstanden, entsteht also kein völliger Konsens/Einverständnis, können dadurch zwei Blockchains entstehen, die nun getrennt voneinander arbeiten. Das ist beispielsweise 2016 bei der Ethereum-Blockchain passiert, als es einen betrügerischen Angriff auf das Netzwerk gab. Aus der Ethereum-Blockchain entstanden Ethereum (ETH), in dem die angegriffenen Blocks für nichtig erklärt wurden, und Ethereum Classic (ETC), in dem diese Blocks weiterhin valide blieben.
Ulrich Gallersdörfer im Interview über die Ethereum-Fork: