ICO
Das Kürzel ICO steht für Initial Coin Offering. Gemeint ist hiermit das erstmalige Ausgeben von Kryptowährung oder Krypto-Token (Utility-Token oder Equity-Token) durch ein Unternehmen oder eine Organisation. Damit wird immer als Ziel verfolgt, Geld von Investoren zu sammeln.
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Sammeln von Geld für den Aufbau einer Blockchain durch das Ausgeben einer Kryptowährung wie dies z.B. bei Ethereum der Fall war. Meist Equity-Token.
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Sammeln von Geld für einen Blockchain-Service, meist in Form von Utility-Token.
Utility-Token sind Gutscheine für einen Service, der entweder gerade entwickelt wird oder den es tatsächlich schon gibt (was derzeit noch sehr selten tatsächlich so ist). Die Unterscheidung ist wichtig, wenn es um rechtliche Fragen zu Besteuerung, Prospektpflicht (wie bei der Ausgabe von Aktien) und Haftung geht. Die Entscheidung, um was genau es sich handelt, trifft die BAFIN derzeit in jedem Fall individuell. Andere Länder, etwa Frankreich, haben Kriterienkataloge erarbeitet.
Wird eine Kryptowährung, also ein Equity-Token, ausgegeben, dann handelt es sich nach Einschätzung der BAFIN jedoch so gut wie immer um eine Ausgabe von Wertpapieren – der ICO ist dann mit einem IPO (Initial Public Offering = Börsengang) gleichzusetzen. Damit gelten dann auch alle Regularien, die ein Unternehmen bei einem Börsengang einhalten muss.
Ein ziemlich dunkler Schatten fällt auf die ICOs: Experten schätzen, dass bis zu 70% der 2017 erfolgten ICOs Betrug waren – das hat Investoren viel Geld gekostet. Die US-amerikanische FED (= Zentralbanksystem) warnt ausdrücklich vor ICOs und hat als Warnung die ICO-Website Howey-Coins online gestellt. Alles sieht echt aus, doch wer einsteigen möchte, der bekommt die Warnung, dass es gar keine Howey-Coins gibt. Die Website Deadcoins listet gescheiterte Krypto-Projekte, bei vielen ist der Grund für das Scheitern Betrug.