USA
In den USA gibt es ein grundlegend anderes Datenschutzverständnis als in Europa und Deutschland. Während hierzulande Datenschutz bzw. das Recht auf Privatsphäre ein Grundrecht mit Verfassungsrang ist, fehlt dem Datenschutz in den USA diese politische Überhöhung. In den USA wird Datenschutz in erster Linie als Verbraucherschutz angesehen. Es gibt kein branchenübergreifendes Datenschutzgesetz und auch keine spezielle Aufsichtsbehörde. (Die Federal Trade Commission befasst sich nur am Rande mit Datenschutzfragen.) Die Geheimdienste CIA und besonders die NSA zählen zu den größten Datensammlern weltweit. Der frühere NSA-Mitarbeiter Edward Snowden enthüllte 2013 das Ausmaß der Telekommunikationsüberwachung durch die NSA und muss seither im Exil in Russland leben. Die Datensammlung bzw. Überwachungsmaßnahmen durch Geheimdienste unterliegen in den USA viel geringeren Hürden als in Deutschland. Im März 2017 beschnitt der US-Kongress den Datenschutz für US-Amerikaner, indem er es Internet-Providern erlaubte, auch ohne ausdrückliche Zustimmung ihrer Kunden deren Nutzerdaten wie Surfverhalten, App-Nutzung oder Geodaten zu Werbezwecken auszuwerten – und sogar an Dritte zu verkaufen.
Ein Vergleich des Europäischen Parlaments des Datenschutzes zwischen Europa und den USA. Ein weiterer Vergleich von DL Piper – einen weltweiten Vergleich gibt es hier