Sicheres Betriebssystem
Für spezielle Einsätze wie Auslandsreisen in überwachte Länder gibt es ein eigenes Ad-Hoc-Betriebssystem, das nur für den vorübergehenden Einsatz gedacht ist: Tails. Es wird üblicherweise einfach von USB-Stick oder SD-Karte gestartet. Nach jedem Gebrauch setzt es sich komplett auf den Ausgangszustand zurück und kann daher auch nicht dauerhaft von Trojanern befallen werden (eine verschlüsselte Partition zum dauerhaften Speichern von Daten ist allerdings möglich). Daher ist es besonders für Aktivisten und Journalisten in Ländern mit begrenzter Pressefreiheit interessant. Aber auch für Firmen, die im Ausland ihre Daten schützen wollen, kommt das System in Frage. Die umfangreiche Dokumentation ist auf deutsch und auch für Laien verständlich.
Für den dauerhaften Einsatz eines sicheren Systems gibt es weitere Optionen:
Ein Umstieg auf Linux wäre die einfachste Möglichkeit, es gibt Varianten wie Linux Mint, die sehr stark an Windows erinnern und den Umsteig erleichtern. Optional könnte man DebianLinux auch in einer zusätzlich gehärteten Variante betreiben. Nur die ganz großen Nerds werden mit dem auf Sicherheit perfektionierten OpenBSD oder FreeBSD klarkommen.
Für den dauerhaften Betrieb von Tor gibt es außerdem noch das spezialisierte Whonix. Hier wird Tor standardmäßig innerhalb einer virtuellen Maschine eingesperrt, was die echte IP-Adresse zusätzlich schützt.
Bei dem Betriebssystem Qubes OS schließlich ist das Konzept mehrerer Privatheits-Sphären von Anfang an eingeplant. „Das beste Betriebssystem, wenn man es mit der Sicherheit ernst meint“, urteilte Edward Snowden. Man kann parallel mit Windows und Linux arbeiten ohne den Desktop wie bei einer klassischen Virtualisierungslösung komplett zu wechseln. So können auch einzelne Programme, wie Browser, über VPN umgeleitet werden. Ein geniales Konzept – die Installation ist aber auch für Fortgeschrittene nicht ganz einfach.
(Die Tipps sind von unserem Redakteur Matthias Eberl.)