"Nach Hause Funken"
Sobald Geräte mit dem Internet oder einer Cloud verbunden sind, fangen sie an Daten zu senden, meistens auch an den Hersteller oder entsprechenden Dienstleister. Moderne Autos zum Beispiel erfassen mit mehr als 80 Sensoren alles, was passiert: von der Geschwindigkeit bis zum Setzen der Blinker und dem Öffnen der Türen bis zum Zustand der Straßen, auf denen das Auto unterwegs ist. So werden nicht nur Daten über den Zustand des Wagens erfasst, sondern auch Metadaten, die auf das Verhalten des Fahrers rückschließen lassen. Und all diese Daten werden aus den Steuergeräten an den Hersteller übertragen, manchmal auch an die Vertragswerkstatt – entweder über das Mobilfunknetz, per Kabelverbindung oder Autoschlüssel.
Ein weiteres Beispiel sind funkbasierte Messgeräte: Wärmezähler, Wasseruhren und Stromzähler funken Verbrauchsdaten an die entsprechenden Werke. Während der Wärmezähler aber nur verrät, wie heiß oder kalt es ein Bewohner gerne in seiner Wohnung hat, verraten Wasseruhr und Stromverbrauch mit den Echtzeitdaten alles über den Verbraucher und seine Gewohnheiten: Arbeitszeiten, Schlafrhythmus, Familienstand, Religionszugehörigkeit. Die übertragenen Daten sind so detailliert, dass sich ein Profil daraus erstellen lässt. Daher beschäftigen sich Experten derzeit mit zwei wichtigen Fragen: Wieviel Daten dürfen die Geräte erheben und weitergeben? Und wie müssen die Daten verarbeitet werden, um nicht auf einzelne Personen rückzuschließen?
Deutschlandfunk begleitete jemanden, der hobbymäßig Daten aus Autos ausliest.