Soziale Netzwerke
Wer soziale Netzwerke benutzt, ist nicht mehr anonym im Netz. Neben dem Namen und dem Wohnort gibt er preis, welche Serien er gerne guckt, welche Musik er mag, welche politische Einstellung er teilt. Für die Betreiber sozialer Netzwerke geht es längst nicht mehr nur um Konsumentendaten. Über die Informationen, die der Nutzer freiwillig preisgibt und die Daten, auf die er die Betreiber zugreifen lässt, können die Betreiber einen digitalen Zwilling der Nutzer erstellen. Am ehesten wird das über personalisierte Werbung deutlich. Aber auch über Empfehlungen, bestimmte Personen als Freunde hinzuzufügen. Denn aus den Daten können die Netzwerke herauslesen, wen wir vielleicht kennen. Auch wer nicht in sozialen Netzwerken unterwegs ist, wird von ihnen erfasst – über Freunde, in dessen Nachrichten man vorkommt, in dessen Kontaktliste die eigene Telefonnummer oder E-Mail-Adresse steht, oder gemeinsame Fotos hochladen.
Auch über sogenannte Social Plugins erfassen die sozialen Netzwerke Daten, welche Seiten ein Nutzer besucht – dazu muss er nicht einmal eingeloggt sein. Die Social Plugins tauchen als kleine Button am Seitenende auf und laden ein, die Seite in den verschiedenen Kanälen zu teilen oder ein „Gefällt mir“ zu hinterlassen. Aber auch ohne Aktion registrieren die Plugins Seitenaktivitätenn und allgemeine Computerdaten wie Modell, Betriebssystem und Browser.
Bis jetzt gibt es keine technischen Lösungen, wie man seine Daten in sozialen Netzwerken schützt. Allerdings haben die sozialen Netzwerke erkannt, dass sie verantwortungsbewusst mit den Daten ihrer Nutzer umgehen müssen, um ihr Vertrauen nicht zu verlieren. Dass Unternehmen systematisch Daten aus den sozialen Netzwerken auswerten, ist noch nicht bekannt. Allerdings verkaufen die Netzwerke Listen mit anonymisierten Nutzerprofilen an Dritte. Verschiedene Experimente zeigen, wie leicht sich diese anonymisierten Nutzerprofile Personen zuordnen lassen.
Stiftung Warentest beschreibt, was Facebook alles erfährt.